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Prävention - Früherkennung

Aktiv gegen Bluthochdruck

Eine gesunde Lebensweise trägt dazu bei, den Blutdruck zu senken und Risiken für Herzerkrankungen zu reduzieren. Wichtig sind dabei u. a. der Nikotinverzicht, die Ernährungsumstellung, der Abbau von Stress und mehr Sport.

Bluthochdruck und Sport
  • Ausreichende Bewegung wirkt sich bei leichtem bis mittelschwerem Bluthochdruck günstig aus.
  • Leichte Sportübungen sind außerdem ein wirksames Mittel, um den Kreislauf und den Stoffwechsel in Schwung zu bringen, Körperfett und Stress abzubauen, und sind nicht zuletzt auch Balsam für die Seele.
  • Besonders geeignet sind leichtes Joggen, schnelles Gehen, Schwimmen, Radfahren, Golf, Bergwandern und Skilanglauf. Kraftübungen, Heben und Tragen schwerer Lasten sowie Anstrengungen, die mit schwerem Pressen einhergehen, sollten allerdings vermieden werden, weil sie zu Blutdruckspitzen führen.
  • Bei Patienten mit einem unkontrollierten Bluthochdruck, zusätzlichen schweren Herzrhythmusstörungen oder bedeutsamen Störungen der Herzwanddurchblutung ist Vorsicht geboten. Sie dürfen nicht ohne vorherige Rücksprache mit ihrem Arzt sportlich aktiv werden.
Bluthochdruck und Ernährung
  • Übergewicht gilt als wichtigster Faktor, der bereits in jugendlichem Alter die Entwicklung von Bluthochdruck begünstigt.
  • Jeder 2. Hypertoniker ist stark übergewichtig und jeder 2. stark Übergewichtige hat Bluthochdruck. Deshalb steht eine Gewichtsreduktion ganz weit oben auf der Liste der Vorbeugemaßnahmen. Oft genügt schon eine moderate Gewichtsabnahme von etwa fünf Kilogramm, um erhöhte Blutdruckwerte sowie weitere Risikofaktoren wie Fettstoffwechselstörungen günstig zu beeinflussen.
  • Doch auch normalgewichtige Menschen mit Bluthochdruck sollten auf die Ernährung achten und dabei folgende Punkte berücksichtigen:
    • Kalorienzufuhr nach dem Energiebedarf richten, um Übergewicht zu vermeiden.
    • Auf vollwertige und ballaststoffreiche Kost achten.
    • Fettreduzierte und fettmodifizierte Ernährung: Nur 20 bis 30 Prozent der Gesamtkalorien in Form von Fettkalorien zuführen, davon zwei Drittel als Pflanzenfett/ -öl mit hohem Anteil von einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
    • Kochsalzzufuhr beschränken und auf kaliumreiche Lebensmittel achten.
    • Alkoholkonsum einschränken: Männer dürfen höchstens 30 g Alkohol pro Tag konsumieren, Frauen nicht mehr als 20 g.
    • Nikotin ist ein schweres Gefäßgift. Deshalb ist das Rauchen unbedingt einzuschränken, am besten jedoch ganz aufzugeben.
Bluthochdruck und Stress
  • Stress treibt den Blutdruck in die Höhe. Entspannung ist daher für Patienten mit Bluthochdruck wichtig. Hilfreich können dabei Anti-Stress-Programme sein, wie sie von Krankenkassen und Volkshochschulen angeboten werden.
  • Wem die Zeit für organisierte Kurse fehlt, der kann ähnliche Programme auch auf CD/ DVD erhalten.
  • Wichtig ist in jedem Fall - zumindest am Anfang - mindestens einmal täglich etwa 15 bis 30 Minuten zu trainieren. Nur dann kann man auf akute Stress-Situationen ohne große Vorbereitungen mit Entspannung reagieren.

Eine wirksame Blutdrucksenkung verhindert vier von zehn Schlaganfällen mit Todesfolge. Neben der medikamentösen Behandlung sind eine Änderung des Lebensstils, eine Ernährungsumstellung und der Verzicht auf Nikotin und Alkohol gefordert.

Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO)

Jeder Mensch sollte einen grundlegenden Impfschutz haben. Erfahren Sie, welche Impfungen empfohlen werden und welche Impfungen nur in besonderen Fällen notwendig sind.

Was ist eine Impfung?
  • Eine Impfung ist eine vorbeugende Maßnahme zum Schutz vor einer Infektionskrankheit. Das Prinzip einer Schutzimpfung besteht im Aufbau einer speziellen Abwehr gegen die jeweiligen Krankheitserreger oder gegen von ihnen produzierte Gifte.
  • Gegen viele Infektionskrankheiten sind Impfungen verfügbar. Eine Impfung wird auch Immunisierung genannt. Nach einer Impfung ist man gegen die jeweilige Erkrankung für die angegebene Zeit immun.
  • Bei einer Impfung können die Abwehrstoffe (Antikörper) dem Körper direkt verabreicht werden. Dann spricht man von passiver Immunisierung. Bei der passiven Immunisierung besteht der Schutz sofort, hält aber meist nur einige Monate an.
  • Es ist auch möglich, dem Körper verschiedene Erkennungsmerkmale eines Krankheitserregers, sogenannte Antigene, zu verabreichen. Dies löst im menschlichen Körper die Bildung von Abwehrstoffen durch das eigene Immunsystem aus. In diesem Fall spricht man von aktiver Immunisierung. Die Immunität hält bei der aktiven Immunisierung meist viele Jahre an, wirkt aber nicht sofort, sondern muss über Wochen aufgebaut werden.
  • Die zur sogenannten Grundimmunisierung empfohlenen Impfungen sind aktive Immunisierungen. Eine passive Immunisierung führt man beispielsweise zur schnellen Auffrischung des Schutzes vor Wundstarrkrampf (Tetanus) nach Verletzungen durch.
Was ist zu Impf-Empfehlungen zu wissen?
  • In Deutschland werden die öffentlich empfohlenen Impfungen in Form der „Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO)“ festgelegt. Dieser Impfkalender wird regelmäßig aktualisiert und veröffentlicht.
  • Es besteht in Deutschland keine Impfpflicht. Ihr Arzt wird Sie gerne beraten und über Vor- und Nachteile von Impfung und Nicht-Impfung aufzuklären.
  • Neben dem individuellen Schutz haben die Impfempfehlungen auch das Ziel, seuchenartige Ausbrüche von Infektionskrankheiten durch eine hohe Impfrate in der Bevölkerung zu verhindern.
  • Seit einigen Jahren werden die Kosten für alle Impfungen, die von der Impfkommission empfohlen werden, von den Krankenkassen übernommen.
  • Zu den Empfehlungen gehören ein Kalender mit 14 Impfungen zur Grundimmunisierung und eine Liste mit Impfungen, die nur bei speziellen Anlässen von Ärzten empfohlen werden.
Der Impfkalender
  • Die Impfempfehlungen im Impfkalender für Säuglinge, Kinder und Jugendliche umfassen 14 Impfungen, die einen Grundschutz aufbauen.
  • Im Kalender sind die Impfungen gegen Diphtherie, Pertussis/Keuchhusten, Tetanus/Wundstarrkrampf, Haemophilus influenzae Typ b, Hepatitis B, humane Papillomaviren (nur für Mädchen), Poliomyelitis/Kinderlähmung , Masern, Mumps, Röteln, Pneumokokken, Meningokokken, Varizellen/Windpocken und Influenza aufgeführt.
  • Den empfohlenen Impfungen sind Impftermine zugeordnet. Abweichungen vom empfohlenen Impfalter sind unter Umständen notwendig. Die angegebenen Impftermine berücksichtigen die für den Aufbau eines Impfschutzes notwendigen Zeitabstände zwischen den Impfungen. Die Termine sollten optimalerweise mit den Früherkennungsuntersuchungen von Kindern zusammen erfolgen.
  • Untersuchungen haben gezeigt, dass die Impfquoten bei den meisten Grundimmunisierungen über 90 Prozent liegt. Gegen Varizellen, Meningokokken und Pneumokokken sind trotz Empfehlungen in der Regel aber weniger als 40 Prozent der Bevölkerung geimpft. Ein regelmäßiger Blick in das Impfbuch beim Arztbesuch ist zu empfehlen.
  • Im Impfkalender werden für über 60-jährige Menschen die Impfungen gegen Pneumokokken und Influenza empfohlen. Zwischen dem 18. und dem 60. Lebensjahr sollen die Impfungen gegen Tetanus und Diphtherie alle 10 Jahre aufgefrischt werden.
Impfungen bei besonderem Risiko
  • Neben der Grundimmunisierung gibt es eine Reihe von Impfungen, die nur in bestimmten Situationen verabreicht werden sollten. Eine Übersicht hierzu ist ebenfalls in den Empfehlungen der STIKO enthalten.
  • Die Kosten für Reiseimpfungen werden nicht von den Krankenkassen übernommen. Trotzdem sollten auch diese Impfungen im Impfbuch eingetragen werden.
  • Zu diesen speziellen Impfungen, über die Sie sich von Ihrem Arzt beraten lassen können, gehören:
    • Cholera (nur im Ausnahmefall, sofern aufgrund von Einreisebestimmungen erforderlich)
    • FSME (Personen, die mit Zecken in FSME-Risikogebieten in Berührung kommen könnten wie z. B. Forstarbeiter oder bei Reisen in Risikogebiete)
    • Gelbfieber (bei Reisen in gefährdete Gebiete wie das tropische Afrika und Südamerika, die Impfung erfolgt in speziellen Einrichtungen, den Gelbfieberimpfstellen)
    • Hepatitis A (Risikogruppen und gefährdetes Personal, das im Gesundheitsdienst, in der Forschung oder in der Kanalisation tätig ist)
    • Tollwut (Personen mit Umgang von Tieren in Gebieten mit Wildtiertollwut wie z. B. Tierärzte, Jäger und Forstpersonal)
    • Tuberkulose (wird derzeit nicht empfohlen)
    • Typhus (bei Reisen in gefährdete Gebiete)
Durchführung von Impfungen
  • Eine Impfung kann bei Hausärzten oder beim Kinderarzt durchgeführt werden.
  • Um die Zahl der Injektionen möglichst gering zu halten, sollten beim Aufbau der Grundimmunisierung nach Möglichkeit Kombinationsimpfstoffe verwendet werden.
  • Um einen Impfschutz aufzubauen, ist bei vielen Impfungen die Gabe von drei Spritzen im Abstand von mehreren Wochen nötig.
  • Ein vollständiger Impfschutz ist nur dann erreichbar, wenn die vom Hersteller angegebene Zahl von Einzeldosen in den angegebenen Abständen verabreicht wurde.
  • Jede Impfung wird im Impfbuch (auch Impfpass oder Impfausweis), das Sie bei Ihrem Arzt erhalten, eingetragen. Dieses Impfbuch sollten sie gut aufbewahren. Sie sollten es vorlegen, wenn sie eine erneute Impfung erhalten oder auch wenn Sie beispielsweise wegen einer Verletzung ins Krankenhaus müssen.
  • Je nach Impfung kann es sinnvoll sein sich für 2-3 Tage zu schonen, beispielsweise auf Sport zu verzichten.
Impfreaktionen und Nebenwirkungen
  • Nach einer Impfung kann die Injektionsstelle für einige Zeit etwas schmerzen, druckempfindlich und gerötet sein.
  • Es können grippeartige Symptome auftreten.
  • Leichtes Fieber kann auftreten, sollte aber spätestens nach zwei Tagen wieder abklingen.
  • Starke, länger andauernde Symptome und hohes Fieber nach einer Impfung sind selten. In solchen Fall stellen Sie sich bitte Ihrem Hausarzt vor.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) gibt regelmäßig Empfehlungen heraus, welche Impfungen jeder Mensch als Grundschutz haben sollte. Lassen Sie sich zum aktuellen Stand von Ihrem Hausarzt beraten. Hierzu nehmen Sie am besten Ihr Impfbuch mit.

Praktische Tipps

7 einfache Empfehlungen für eine gesunde Ernährung

Unsere Ernährung hat einen entscheidenden Einfluss auf unsere Gesundheit. Eine auf Ihre Bedürfnisse ausgerichtete Ernährung und tägliche körperliche Aktivitäten helfen Ihnen dabei, sich vor bestimmten Krankheiten zu schützen. Bei einer guten Ernährung geht es nicht nur darum, ein Bedürfnis zu erfüllen, sondern auch Ihr wichtigstes Kapital, die Gesundheit, zu schützen. Im Folgenden finden Sie einige praktische Tipps.

Jeden Tag den richtigen Rhythmus
  • Mit drei Mahlzeiten täglich können Sie Ihren Energie- und Nährstoffbedarf über den Tag hinweg gut aufteilen. Bisweilen können auch kleine Zwischenmahlzeiten sinnvoll sein.
  • 20 bis 30 Minuten körperliche Aktivität oder ein Spaziergang helfen Ihnen dabei, sich körperlich und mental in Form zu halten.
  • Diese Empfehlungen gelten, wenn bei Ihnen keine Erkrankungen vorliegen, die eine besondere Ernährung erfordern.
Mit jeder Mahlzeit Energie
  • Hülsenfrüchte, Pasta al dente, Brot, brauner Reis oder Trockengemüse liefern Ihnen pflanzliche Proteine und Kohlenhydrate, die Sie für körperliche und geistige Aktivitäten brauchen.
2 Mal am Tag Proteine
  • Fleisch, Fisch und Eier liefern Ihnen tierische Proteine, die unerlässlich für Ihre Muskelkraft sind.
  • Tierische Proteine leisten außerdem einen unverzichtbaren Beitrag zur Versorgung mit Eisen und Mineralstoffen.
  • Achten Sie aber darauf, nicht mehr als einmal am Tag und im Idealfall maximal 4 Portionen Fleisch pro Woche zu essen.
Mindestens 3 Mal am Tag Kalzium
  • Milch und Milchprodukte sind die wichtigste Quelle für Kalzium.
  • Kalzium erhält und stärkt die Stabilität Ihrer Knochen. Zudem ist es aber auch gut für die Muskeln.
5 Mal am Tag Mineralstoffe und Vitamine
  • Obst und Gemüse unterstützt die Verdauung und enthält viele Mineralstoffe, Vitamine und Ballaststoffe. Es beinhaltet außerdem Antioxidantien, die bestimmte Krankheiten bekämpfen und gegen die Zellalterung arbeiten.
Nach Lust und Laune ausreichend Wasser
  • Trinken Sie während oder zwischen den Mahlzeiten ausreichend Wasser.
  • Kalt oder heiß oder auch in Form von Suppe sichert Wasser die optimale Funktionsweise des Herz-Kreislauf-Systems.
Einschränkung von Fett, Zucker und Salz
  • Diese Nahrungsbestandteile sind zwar unerlässlich für Ihren Organismus, sollten aber trotzdem nur in Maßen verzehrt werden.
  • Fettige und zuckerhaltige Produkte außerhalb der Mahlzeiten sind möglichst zu vermeiden.
  • Der Körper braucht drei Gramm Salz pro Tag. Übermäßiges Salzen schadet dem Körper.

Es gibt keine guten und schlechten Nahrungsmittel. Sie müssen ihnen nur den richtigen Platz in Ihrer Ernährung geben, damit ein Gleichgewicht hergestellt wird. Heute gut und ausgewogen zu essen bedeutet, morgen gut in Form zu sein.

10 Regeln für einen erholsamen Schlaf

Erfahren Sie hier, wie Sie mit Hilfe von 10 praktischen Tipps zu einem erholsamen Schlaf finden können.

Der Körper braucht den Schlaf als Erholungs- und Aufbauphase
  • Im Schlaf werden Atmung und Puls verlangsamt, der Blutdruck sinkt und auch die Körpertemperatur fällt um einige Zehntel Grad ab.
  • Das Nervensystem ist vermindert erregbar.
  • Wir können dem Körper gelegentlich einige Stunden Schlaf "klauen". Bei Schlafmangel über einen längeren Zeitraum treten mehr oder weniger starke Beeinträchtigungen bis hin zu ernsthaften gesundheitlichen, sozialen und psychischen Problemen auf.
Kümmern Sie sich um Ihr Bett
  • Der Austausch von Lattenrost und Matratzen sollte spätestens alle 10 Jahre erfolgen.
  • Das Durchliegen einer Matratze kann durch ein quartalsweises Wenden verlangsamt werden.
  • Wechseln Sie regelmäßig die Bettwäsche und lüften Sie jeden Morgen Ihr Bettzeug.
Sorgen Sie für frische Luft
  • Lüften Sie Ihr Schlafzimmer.
  • Die Temperatur im Schlafzimmer sollte 18° C nicht überschreiten.
  • Zur Luftbefeuchtung des Schlafzimmers hilft das Abstellen einer Untertasse mit Wasser auf der Heizung.
Sorgen Sie für Ruhe
  • Vermeiden Sie es, bei laufendem Fernseher einzuschlafen.
  • Wenn Sie in einer lauten Umgebung leben, behelfen Sie sich mit Ohrstöpseln.
Essen Sie leicht
  • Bereiten Sie am Abend ein leichtes Essen zu, damit Ihr Schlaf nicht durch Verdauungsprobleme belastet wird.
  • Trinken Sie nicht zu viel am Abend, um häufiges Aufwachen während der Nacht zu vermeiden.
Vermeiden Sie anregende Substanzen
  • Alkohol, Tabak, Tee und Kaffee sind Feinde eines erholsamen Schlafes.
Achten Sie auf Regelmäßigkeit
  • Gehen Sie möglichst immer zur gleichen Zeit ins Bett.
  • Sorgen Sie für Schlafrituale (z. B. wenige Seiten lesen).
  • Löschen Sie das Licht bei ersten Anzeichen von Müdigkeit (z. B. Gähnen, schwere Augenlider).
Zwingen Sie sich nicht
  • Wälzen Sie sich nicht im Bett herum, wenn Sie keinen Schlaf finden. Lesen Sie oder stehen Sie auf und warten Sie auf die nächsten Anzeichen von Müdigkeit.
  • Stehen Sie auf und starten Sie in den Tag, auch wenn Sie am Morgen sehr früh aufwachen.
Treiben Sie Sport
  • Regelmäßige sportliche Betätigung fördert das Einschlafen.
  • Versuchen Sie, möglichst vor 19 Uhr Sport zu treiben.
Funktionieren Sie den Mittagsschlaf nicht um
  • Diese kleinen Pausen sind willkommen. Sie sollten aber nicht länger als eine halbe Stunde dauern, damit sich Ihre Schlafenszeit nicht verschiebt.
Wenn Sie im Schichtdienst arbeiten
  • Versuchen Sie, so gut wie möglich eine nächtliche Atmosphäre herzustellen, indem Sie die Lichter dämpfen, um einen erholsamen Schlaf zu bekommen.
  • Versuchen Sie an Ihren freien Tagen nicht, zwanghaft zu einem "normalen" Rhythmus zurückzufinden.
Schlafprobleme können auch medizinische Ursachen haben
  • Sollten Sie trotz Anwendung dieser Tipps nicht regelmäßig zu einem erholsamen Schlaf kommen, wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Notieren Sie die Verbesserungen, aber auch Ihre Schwierigkeiten beim Einschlafen, das nächtliche Aufwachen oder Ihre Schlafstörungen am frühen Morgen, damit Sie beim nächsten Termin mit Ihrem Arzt darüber sprechen können.

"Aber im Internet steht …" – der Umgang mit der Informationsvielfalt

Patienten informieren sich über Krankheiten und ihre Behandlung regelmäßig im Internet. Doch häufig fällt es Patienten schwer, die Informationen aus dem Internet zu beurteilen und richtig einzuordnen. Tatsächlich kann das Internet über Krankheiten aufklären oder Kontakt zu anderen Betroffenen herstellen. Leider gibt es aber auch viele digitale Scharlatane. Deshalb sollte man sich bei medizinischen Problemstellungen nicht allein auf das Internet verlassen, sondern auch immer seinen Arzt fragen.

Gemischtwarenladen Internet
  • Erhält der Patient beispielsweise die schockierende Botschaft, dass er an Krebs erkrankt ist, möchte er sich meistens schnell genauer über die Krankheit und ihre Behandlung informieren. Das Internet hat sich in solchen Fällen zu einer umfangreichen Informationsquelle entwickelt. Allerdings sind die Inhalte von sehr unterschiedlicher Qualität, denn jeder kann praktisch ungehindert alles veröffentlichen.
  • Neben Internetseiten öffentlicher Einrichtungen, großer Verbände, Krankenkassen oder Behörden gibt es medizinische Online-Dienste, die ein kommerzielles Interesse haben, oder Patienten und Einzelpersonen, die im Internet über ihre ganz eigenen Erfahrungen mit der Erkrankung berichten. Manche Internetseiten können tatsächlich helfen, mit der Erkrankung besser umzugehen. Andere verunsichern, wecken falsche Hoffnungen und beanspruchen unnötig die Kräfte von Menschen, die Rat suchen.
Darauf sollten Sie achten
  • Vorsicht ist bei Meldungen geboten, die über spektakuläre Heilungen berichten. Die medizinische Forschung befindet sich zwar ständig im Fluss, neue Ergebnisse müssen aber immer erst sorgfältig geprüft werden. Dazu braucht es Zeit, und meistens gibt es erst einmal auch Rückschläge, bevor neue Medikamente einsatzbereit sind.
  • Daneben gibt es – wie überall anders auch – Personen, die aus der Krankheit anderer Profit schlagen wollen. Wer Heilmittel mit schier unglaublichen Erfolgen verkauft, ist niemals seriös! Wer die Schulmedizin pauschal anprangert, schürt nur Ängste, um seine eigenen Produkte besser zu verkaufen.
  • Alternative Therapien, die häufig im Internet angepriesen werden, muss man in jedem Fall kritisch hinterfragen. Oft sind Wirkung und Nebenwirkungen dieser Behandlungen kaum wissenschaftlich belegt, trotzdem sind sie oft sehr teuer. Andererseits darf man nicht alle alternativen Therapien über einen Kamm scheren und kategorisch ablehnen. Daher sollte man sich vor einer Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Behandlung immer mit seinem Arzt absprechen.
Wo sind seriöse Informationen im Internet zu erwarten?

Bei den großen Patientenorganisationen wie beispielsweise der Deutschen Krebshilfe e.V. www.krebshilfe.de oder der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums www.krebsinformationsdienst.de sind durchweg zuverlässige Inhalte zu finden. Auch bei den medizinischen Fachgesellschaften finden sich oft für Patienten verständlich geschriebene Informationsmaterialien. Die Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlich, medizinischen Fachgesellschaften bietet auch eine Übersicht an Patienteninformation an www.awmf.org/leitlinien/aktuelle-leitlinien.html. Die AWMF bietet zugleich die größte deutsche Leitliniensammlung aus allen Fächern an. Eine für Ärzte erstellte Informationsquelle, die aber frei zugänglich ist. Diese Leitlinien sind aber in medizinischer Fachsprache und für Patienten oft nicht so leicht verständlich. Es empfiehlt sich, den Arzt auf mögliche Informationsquellen anzusprechen oder bei Verständnisproblemen nachzufragen.
Sehr häufig führt die Suchmaschinensuche zu Treffern im Internetlexikon „Wikipedia“ de.wikipedia.org. Die medizinischen Artikel bieten oft einen ersten Überblick und haben am Ende des Textes meistens Links zu weiteren Informationsquellen zum gesuchten Krankheitsbild.

Zertifikate geben mehr Sicherheit
  • Es gibt kein flächendeckend verbreitetes Qualitätssiegel für die Vielzahl der medizinischen Webseiten. Die Qualitätssiegel von HON und Afgis werden nur auf einer geringen Zahl von Webseiten eingesetzt. Die dort veröffentlichten Kriterien sind aber ein guter Anhaltspunkt, worauf man bei medizinischen Webseiten achten sollte.
  • Um die Seriosität einer Internetseite ansatzweise zu beurteilen, hat die internationale Stiftung HON (Health on the Net Foundation) mit Sitz in der Schweiz ein Zertifikat entwickelt. Eine Seite muss ausgewogene Inhalte bieten, die gut belegt sind und sich auf wissenschaftliche Informationen stützen. Sie muss eindeutig kennzeichnen, was Werbung und was sachliche Information ist und wer die Seite finanziert. Die angebotene medizinische Hilfe soll den Patienten unterstützen, nicht den Arzt ersetzen. Das HON-Zertifikat ist meist bereits auf der Startseite eines Internetauftritts zu finden www.hon.ch.
  • Daneben vergibt der Verein afgis e.V. (Aktionsforum Gesundheitsinformationssystem e.V., ein Zusammenschluss von Verbänden, Unternehmen und Einzelpersonen) ein Qualitätslogo, das ebenfalls die Qualität von medizinischen Inhalten auf Internetseiten bewertet www.afgis.de.
Das Gespräch mit dem Arzt
  • Wer Fragen und Probleme zu bzw. mit seiner Erkrankung hat, sollte jedoch trotz Internet immer zuerst den Arzt ansprechen. Informationen aus dem Internet können zwar helfen, gezieltere Fragen zu stellen, oder man kann etwas nachlesen, das nach dem Gespräch mit dem Arzt noch unklar ist. Den Arzt ersetzen können sie aber nicht – und dies wird auch kein seriöser Online-Dienst behaupten.
  • Daher sollte man sich auch nicht scheuen, den Arzt immer wieder anzusprechen, wenn neue Fragen aufkommen. Dies ist im Laufe einer Behandlung ganz normal. Vor einem Arztgespräch kann es hilfreich sein, die Fragen aufzuschreiben. Auf diese Weise kann man sicherstellen, während des Gesprächs nichts zu vergessen.

Das Internet bietet viele Informationen und Ratschläge – ob diese Ihnen als Patient aber wirklich helfen, das kann nur jemand entscheiden, der Sie persönlich kennt. Darum sollten Sie Empfehlungen aus dem Internet immer erst mit Ihrem Arzt besprechen, bevor Sie sie umsetzen.